Rezepte nachhause bekommen: So geht‘s

Wer nicht zu den glücklichen Personen in den Modellregionen gehört, wo aktuell das digitale E-Rezept an den Start geht, der dürfte aktuell neidisch sein. Denn jeder hat vermutlich schon häufiger Probleme rund um sein dringend benötigtes Rezept gehabt: Keine Zeit, zum Arzt zu gehen, der hat keine Kapazitäten frei, der Weg ist weit oder jemand ist nicht gut zu Fuß? Um diesem Problem zu begegnen, gibt es mehrere Herangehensweisen. Wie sich das Leben leichter machen lässt, ist hier mit einigen nützlichen Tipps und Tricks zu finden.

Das sind die wichtigen Regelungen

Wer tatsächlich ein Problem hat, das ihn am Arztbesuch hindert, beispielsweise nicht gut zu Fuß ist, der kann erst einmal aufatmen: wenn besondere Gründe vorliegen, also ein Ausnahmefall auftritt, der kann seinen behandelnden Arzt tatsächlich bitten, ihm ein Rezept per Post zuzuschicken. Voraussetzung dafür, dass das überhaupt zur Möglichkeit wird, ist, dass Arzt und Patient einander bereits kennen und eine Behandlungshistorie haben. Das heißt: Postversand von Arzneimittelverordnungen ist nur dann erlaubt, wenn ein Patient tatsächlich in einer dokumentierten Behandlung bei dieser Praxis ist. Das Medikament, das verschrieben werden soll, muss auch dort schon einmal verordnet worden sein. Natürlich bedeutet das auch, dass die Versicherungskarte eingelesen werden muss. Wer auch diese Hürde nicht in Person bewältigen kann, kann sich Briefumschläge schnappen und die Karte zum Einlesen in die Praxis schicken. Diese kommen in aller Regel unversehrt zurück. Das wird aber auch nur dann nötig, wenn der Patient im aktuellen Quartal noch nicht in der fraglichen Praxis war. Ansonsten ist es auch ohne ein zusätzliches Einlesen möglich, ein Rezept per Post zu erhalten. Wer sich bloß Wartezeiten sparen möchte, dem ist übrigens am ehesten empfohlen, einfach einige Tage zuvor in der Praxis anzurufen, bevor das Rezept benötigt wird. So lässt sich ein Abstecher ins Wartezimmer ebenfalls zuverlässig umgehen.

Was die Zukunft bringt

Die Coronapandemie hat schon erste Schritte dahin möglich gemacht, dass die Telemedizin liberaler ausgelegt und daher weiter in der Breite genutzt werden kann. Der endgültige Durchbruch bleibt zwar noch aus, doch in Zukunft wird sich das sicherlich ändern. Mit dem neuen digitalen Attest und dem neuen digitalen Rezept, wenn diese auch noch nicht flächendeckend verfügbar sind, weist der Wind auch in Richtung mehr Digitalisierung und Innovation im medizinischen Sektor. Wichtig ist es auch, alle Vorgehensweisen mit dem behandelnden Arzt abzusprechen, um zu sehen, inwiefern die einzelne Praxis den Patienten entgegenkommen kann.